Bilder von Turi Baumgartner, zusammengestellt von Kurt Lips

Fast 230 Personen, davon ein gutes Viertel Schulkinder und Jugendliche, beteiligten sich am vergangenen Samstag an der Stalliker «Flurputzete». Die wieder unter dem Motto «Es suubers Dorf und en suubere Bärg für alli» stehende Aktion animierte die Bevölkerung, die Schule und mehrere Ortsvereine zum Mitmachen. Mit dabei war auch wieder der Uetliberg-Verein. Gesichtet wurden auch die meisten Gemeinderatsmitglieder. Etwa 500 Kilogramm in der Natur liegen gebliebene Kleinabfälle, vor allem wieder Aludosen, PET- und Glasflaschen, wurden zur anständigen Entsorgung eingesammelt.

Wenn sich die Stallikerinnen und Stalliker, Jung und Alt, alle zwei Jahre am ersten sonnigen Samstag im Vorfrühling beim Werkhof treffen, ist meistens «Grümpel + Gulasch» angesagt. Die vom Gemeindeverein schon anfangs der 1970-iger Jahre ins Leben gerufene Aktion versteht sich als gelebter Umweltschutz. Neben den eingesammelten Kleinabfällen haben die Abfallsammler auch einige illegale Deponien entdeckt. Erstaunlich, was so alles weggeworfen, vorsätzlich deponiert oder unüberlegt liegen gelassen wird. Vorweg wieder eine erfreuliche Feststellung: Die in letzter Zeit im 2-Jahres-Turnus regelmässig durchgeführten Aktionen könnten auch einen erzieherischen Effekt haben. Im Vergleich zu früher fanden die Teilnehmer erneut etwas weniger Weggeworfenes. Die sich seit Jahren abzeichnende Tendenz hat sich also fortgesetzt. Auf der anderen Seite scheint es, dass leider immer noch viele, vor allem Autofahrer, sonderbare Gewohnheiten haben. Obwohl die Schweiz weltweit über das dichteste Netz an Alu-, PET- und Glassammelstellen verfügt, überall Abfallbehälter stehen, ist es offenbar immer noch Mode, leere Flaschen und Aludosen kurz und bündig und rücksichtslos durch das Autofenster in die freie Natur zu entsorgen! Dabei werden die Gefahren für Menschen, Nutz- und Wildtiere kaum bedacht.

Die Organisatoren haben das Gemeindegebiet wieder in Rayons eingeteilt. Die von Vertretern der Ortsvereine und -parteien sowie vom Uetlibergverein geleiteten Gruppen durchstreiften wohl organisiert zwischen 9 und 12 Uhr mit Abfallsäcken bewaffnet ihre Reviere mit grosser Aufmerksamkeit und einem scharfen Auge für alles, was nicht dorthin gehört. Und es kam wieder einiges zusammen; da konnten selbst die Zweifler an der Notwendigkeit der Aktion staunen. Gegen 13 Uhr war Schluss und Stallikon das sauberste Dorf des Kantons. Und so soll es in Zukunft auch bleiben. Dazu wollen alle Stallikerinnen und Stalliker beitragen.

Am Schluss versammelten sich die Akteure im Werkhof zum Apéro und zum versprochenen und wohl verdienten Gulasch. Bereits bei der Arbeit geschlossene Bekanntschaften wurden in Gesprächen vertieft und im Stil des Jägerlateins Erlebnisse und Begebenheiten aus der morgendlichen Tätigkeit ausgetauscht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben mit der Unterstützung der Aktion einen wichtigen Beitrag zur Verschönerung des Ortsbildes geleistet, ihr eigenes Umweltbewusstsein geschärft und dabei erst noch etwas für ihre eigene Gesundheit getan. Ein grosses Lob verdient der tatkräftige Einsatz der vielen Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften. Erfreulich auch das engagierte Mitmachen des Uetliberg-Vereins und der Razorbacks MC, die nicht nur wegen ihrem Clubhaus in Gamlikon, einmal mehr bewiesen, dass sie «echte» Stalliker sind.

Die für den Umweltschutz zuständige Gemeinderätin Valerie Battiston dankte beim Mittagessen den Teilnehmern und den Organisatoren für ihr uneigennütziges Engagement. Es war in der Tat wieder eine lobenswerte Aktion in einer guten und aufgeräumten Stimmung. Die Organisatoren danken allen kleinen und grossen Helfern für ihren vorbildlichen Einsatz. Ein grosses Dankeschön gebührt auch der Küchen- und Servicecrew unter der kompetenten Leitung von alt Burestübli-Wirt Fredy Steck und seiner Gattin Trudy; beim Gulasch hat Fredy einmal mehr bewiesen, dass sein Können als einstiger Militär-Küchenchef noch immer vorhanden ist.