Uranus

uranusÄquatordurchmesser: 47 300km

Durchmesser im Modell: 47,3 mm

Mittl. Entfernung: 2 870 Mio km

Mittl. Entfernung im Modell: 2 870 m

Rotationszeit: 16,8 h

Umlaufzeit (siderisch): 84,02 Jahre

Mittl. Bahngeschwindigkeit: 6,8 km/s

Umfang der Uranusbahn: 18 000 Mio km

Anzahl Monde: 15

Obwohl Uranus unter günstigen Bedingungen mit blossem Auge als Stern gerade noch sichtbar ist, wurde er erst 1781 von William Herschel mit einem Fernrohr entdeckt. Er wurde allerdings schon vorher von verschiedenen Astronomen gesehen, jedoch wegen zu ungenauer Beobachtungen für einen Fixstern gehalten. Selbst mit den grössten Fernrohren können auf der grünlichen Planetenscheibe nur wenige Einzelheiten erkannt werden. Im Aufbau dürfte Uranus den anderen Riesenplaneten sehr ähnlich sein. Von allen anderen Planeten unterscheidet sich Uranus grundsätzlich durch die Lage des Äquators, der um beinahe 900 gegen die Bahnebene geneigt ist. Dadurch ergeben sich für die Oberfläche äusserst extreme jahreszeitliche Unterschiede. Während die Nordhalbkugel jahrzehntelang teilweise ganz im Dunkeln liegt, wird die Südhalbkugel dauernd von der Sonne beschienen. In den darauf folgenden Jahren ergeben sich normale Beleuchtungsverhältnisse, danach hat die Südhalbkugel jahrzehntelang Winternacht.

Am 10. März 1977 fand durch Uranus im Sternbild Waage eine Sternbedeckung statt, die von verschiedenen Sternwarten beobachtet wurde. Dabei erhielt man völlig unerwartete Einsichten in das Satellitensystem des Planeten. Alle Beobachtungen ergaben ein System von mindestens 9 schmalen, sehr lichtschwachen Ringen um den Planetenkörper. Allerdings scheinen sie nicht kreisrund wie bei Saturn, sondern eher als halbmondförmiges Gebilde den Planeten zu umlaufen.

Die Bahnen der 15 bis heute entdeckten Uranusmonde liegen genau in der Äquatorebene des Planeten. Dadurch erscheinen uns die Umlaufbahnen der Satelliten dann kreisförmig, wenn ein Pol des Planeten zur Erde gerichtet ist. Wenn uns dagegen Uranus den Äquator zuwendet scheinen die Monde auf geraden Linien hin und her zu pendeln.

Bei Temperaturen von -240 Grad Celsius erwartete man auf den 5 Monden kraterzerfurchte Oberflächen. Gross war die Überraschung, als die Aufnahmen von Voyager zwei strahlenförmige Strukturen, Rifftäler von mehreren hundert Kilometer Länge und eine Unzahl von parallelen Furchen zeigten, die z.T. auf eine frühe geologische Aktivität hinweisen. Durch Voyager 2 wurden 10 neue Monde entdeckt.